Hop on Rauhnacht
INTERVIEW Hop on Rauhnacht
Fragen von Silvia Thurner an Ulrich Gabriel zum Projekt, hop on Rauhnacht, e-mail Interview, am 3.11.2024
- Ein großes Interesse von dir als Leiter des Kontaktchores gilt dem ungehemmten und humorvollen Einsatz der Stimme. Wie gerne und ausgiebig arbeitet ihr an den Prinzipien der Alexandertechnik von ‚stehen-gehen-sitzen‘?
Sehr gern, derzeit leider etwas zuwenig, infolge Einstudierung Hop on.
- Beim letztjährigen Projekt „1001 Heimat“ habt ihr bekannte Lieder und Schlager in mehreren Sprachen gesungen. Das aktuelle Projekt geht meiner Einschätzung nach ziemlich weit darüber hinaus. Was waren deine Überlegungen bei der Ideenfindung von „hop on“?
Ich will mit dem in der Natur begründeten Lichtwechsel am 21. Dezember mit der Sonnenwende neben das konsumistische Weihnachtsfest einen neuen zusätzlichen kulturellen KONTAKT in dieser Zeit anbieten. Dieser sich jährlich am selben Datum wiederholende natürliche Anlass gibt die Möglichkeit über mehr, z.B. über Lux aeterna und den Lauf der Welt im Universum nachzudenken und künstlerisch aktiv zu werden. Der 24. Dez. und sein Drumherum ist ziemlich inhaltsleer geworden. Die müde & alt operierende katholische Kirche hat das von ihr 381 n.C. als Dogma verordnete und verortete Geburtsfest ihres Gottes1) an Konsumismus und Kommerz ausgeliefert. Apparate haben keine Träume. Als Moderator tritt bei uns folglich KI (AI) auf. Da stirbt sogar Stanley Kubriks für „2001 Odyssee im Weltraum“ erfundene Bordcomputer HAL weg.
- Die hop on Rauhnacht ist musiktheatralisch aufgebaut. Die Mitwirkenden, durchwegs echte Amateure, haben einen fantasiereichen assoziativen Traum. Welche grundlegenden Gedanken sind dir bei der formalen Konzeption des Stückes durch den Kopf gegangen?
Unendliche. Sie hier nur einfach aufzuzählen ist unbefriedigend. Ich habe viele Ideen, Gedanken, Märchen, Science-Fiction, Sagen, Hinweise, Faktisches usw. im Stück verpackt, oft doppelbödig. Aber der doppelte Boden reicht da nicht aus. Wenn Du die Welt von der Einfältigkeit ins All öffnest, bedankt sich das Gehirn und liefert und liefert. Ich könnte inzwischen viele solche Hop on Programme machen. Rhizome, Fraktale, Fleckerl- und Fetzenteppiche. Basis dieses arbeitsintensiven Stücks sind risikofreudige offene Mitwirkende die über sich hinausgehen, weil sie vor allem der Weg interessiert. Die haben wir. John Cage sagte einmal, ihn habe weniger die Aufführung als die Einstudierug interessiert, die eigentliche künstlerische Arbeit passiere beim Proben. Da hat er wohl recht. Jetzt haben wir immerhin noch ein paar Wochen.
- Das Stück beinhaltet zahlreiche musikalische Anspielungen, z.B. erklingt der berühmte Walzer von Schostakowitsch, die berühmte Polka „Rosamunde“, Boney M über „Major Tom“ und Stephan Eichers „Campari Soda“ bis hin zu einer kurzen Sequenz aus Mozarts Requiem. Nach welchen musikalischen Gesichtspunkten ist das Stück zusammengestellt?
Ein musikalisches Kompott zu kochen. Popularmusikalische, künstlerische, musikhistorische, experimentelle Elemente, respektlose Stilvielfalt ohne Wertung, aber nicht wertlos nebeneinandergestellt, vor allem körperliche Lebendigkeit, Satire und Humor gehören da dazu. Bienen und Grillen. Das bunte Rauschen der Unmöglichkeiten. Das nebeneinander Gelten lassen von fast allem und jedem im Werk, Kultur mit Mut, mit „rinks und lechz“ (Jandl), den Demokratten entgegen.
- Welche Überlegungen haben zum Titel „hop on Rauhnacht“ geführt?
Hop on hab ich dem Städtetourimus entnommen, als ich in Triest vor zwei babylonischen Kreuzschiffen stand. Rauhnächte gibt’s ja schon lang, vor allem traditionelle (Perchten) und esoterische. Unsere Rauhnacht ist ein flotter musikalischer Hokuspokus mit Blaulicht.
- Die hop on Rauhnacht beinhaltet auch zahlreiche gesellschaftskritische Anspielungen. U.A. die Sprech- und Singübungen der Untoten, Icon of the Seas als Filmprojektion, HAL, der Turm zu Babel. Zieht sich durch alle assoziativen Stationen irgendwo ein roter Faden durch?
Nein, dem bin ich bewusst ausgewichen, der rote Faden ist eine Gefahr fürs Schöpferische. Haydn z.B. beginnt die Schöpfung mit der Vorstellung des Chaos.
- Der Geist Gottes schaut öfters einmal vorbei und in direktem Anschluss erklingt eine Katzenmusik namens Maneki neko, die winkende Katze, die als Glücksbringerin weltberühmt ist. Welche Zusammenhänge möchtest du herstellen?
Keine. Oder besser sag ich nach Nietzsche „Alle und Keinen“. Maneki neko war die Gelegenheit für eine neue im Jazzstil nachempfundene pentatonische Komposition mit Pfötchen.
- Der Traum endet völlig losgelöst im Licht, also positiv. Soll das Stück auf mehr auf humorvolle Art unterhalten oder auch ein fantasiereicher Trip mit gesellschaftspolitisch kritischen Inhalten sein?
Beides. Politisch ist es ja brav, da hätt‘ ich noch Anderes auf Lager. Die Politik ist ein Bremsklotz, der ver rückt und Masken aufsetzt. Mich lockt die Auseinandersetzung mit der Form. Letztlich macht sie den Inhalt. Das Wichtigste ist Mut zur Auseinandersetzung. „Solange du nicht zu steigen aufhörst, hören die Stufen nicht auf“ (Kafka).
- Rolf Aberer hat alle Playbacks arrangiert, die professionell eingespielt wurden. Heißt das, dass die Chorsänger:innen von Zuspielungen „begleitet“ werden?
Ja. Begleitet und zur individuellen Umsetzung herausgefordert. Musiker konnten wir uns keine leisten. Rolf Aberers musikalische Arbeit mittels Playback ist hier unersetzlich. Ohne ihn wäre dieses Stück für mich undenkbar.
- Gibt es Instrumente auf der Bühne oder agiert der Chor „a capella“?
Zwei Kochlöffel, einmal Klavier, einmal Handorgel, vier a capella Stücke sind auch dabei, eine KI-Stimme, ein ferngelenkter Staubsauger mit Blaulicht.
- Beim Durchsehen der Verbal-Partitur sind mir Otto M. Zykan, Dieter Schnebel und auch dadaistische Künstler wie Kurt Schwitters eingefallen. Wo liegen deine Vorbilder für dieses Stück?
Alle Genannten, Zykan besonders, da gibt’s noch mehr, Anton von Webern auch Literaten wie Joyce oder Wissenschafter wie Jan und Aleida Assmann, undundund … Volkslieder wie die 1000 Plateaus von Guattari/Deleuze … Kafka, Philipp K. Dick, Lem genauso wie der gute Mond.
- Vor kurzem hat sich der Spielbodenchor aufgelöst. Sind von dort Sänger:innen zum Kontaktchor gestoßen?
Nein.
- Mitwirkende sind der Kontakt- und der Achchor. Wie viele Akteur:innen werden auf der Bühne mitwirken?
36 auf drei mal zwölf aufgeteilt.
- Die beiden Chöre verstehen sich als lockere Singgemeinschaften, die mit ein- und zweistimmigen Liedern eine niederschwellige und unkomplizierte Unterhaltung suchen. Dieses Stück fordert von den Mitwirkenden viel Einsatzbereitschaft. Machen alle mit?
Natürlich sind nicht immer alle auf jeder Probe, aber nach wie vor ist das Engagement JEDER UND JEDES Einzelnen sehr hoch. Es ginge gar nicht anders, die Herausforderung ist groß. Das Ärgste ist aber: wir können nur ein einziges Mal, nämlich am Tag vor der Aufführung im Spielboden proben. Hop on. Na seawas.
- Was ist „Üsa ländle“? Meinst du „Mi Hämatle“?
Ja, das ist - eine 6 Min. Hommage an eine von Gerolds Kompositionen 1981, realisiert mit der damaligen ORF-Bigband, u.a. die wir einspielen. Bei uns heißt sie Umnachtung und wird mit 36 im All erwachenden Untoten, dem „Nachtvolk“, mittels rein körperlicher Improvisation umgesetzt.
Ein weiterer Abschnitt bezieht sich auf das „Albtraummännlein“ von Gerold Amann. Du notierst in einer Fantasiesprache. Gerold hat in seinem Albtraummännlein (2000) allseits bekannte Sprachlaute verwendet für seine „Rede des Albtraummännleins“. Hast du die Idee des Albtraummännleins in eine eigene Fassung gebracht?
Nein. Es ist ein kurzes unverändertes einminütiges Gerold Amann-Zitat aus dem Manuskript, hab nur den Titel verändert („Schimpf“) und den Text auf drei Gruppen aufgeteilt. Übrigens moderiert zu Beginn KI, zum Beispiel so:
„Diese Rauhnacht ist ein ferngelenkter Staubsauger. Sein Weg ist programmiert, sein Auge ein Blaulicht. Künschtlich ist seine Intelligenz, Sauberkeit sein Motiv. Als mobiles Maschinenglump holt er das sagenumwobene Nachtvolk aus seiner abgeträumten Heimat und schickt es, bis ins NIchts verlangsamt, in die Umnachtung. Dort wird es von vorbeisausenden alten Musikbrocken zu einem Fetzenpotpourri zusammengesungen. Auch der Geist Gottes schaut vorbei, der ungläubige Thomas landet mit Campari Soda in der Rauhnacht beim Helldunkelfest. Das Kanondrom Mars Merkur Uranus, verzauberte „Gänse im Haberstroh rast durch die Nachtblindheit. Weiße Katzen winken. Marshallerballett, Bierfasspolka und der Turmbau zu Babel brüllen mit Metallica „Lux aeterna!“ Die Zeit springt. Time Warp. Achgold gebiert Wassergeister. Stanley Kubricks HAL 9000 stirbt zuletzt mit Hänschen klein und Boney M im Kreuzschiff. Icon oft he seas. Der Wagen rollt. Ein Gerippe hockt hoch auf dem gelben Wagen und trabt im Time Code. Im Plastikregen lenkt Major Tom den tönernen Fetzenteppich retour ins All. Mozarts Tuba bläst zum Play back. Sektglas wird Stundenglas. Kein Christbaum nirgends, kein Vanillekipfele. Wer nicht mitkommt, bleibt sitzen.“
1) zitiert aus: „Enthüllungen über Holle, Percht und Christkind. Eine kleine Kulturgeschichte des Weihnachtsfestes“, von Renate Reuther. Engelsdorfer Verlag. Leipzig 2025, S 14
Stein & Garten
I würf dr ou amol an Stuo in Garto!
Ich habe keinen Garten.
Zauberspruch
Füße Trampeln Schenkel klopfen
7 große Wassertropfen
Arme kreisen 2x bellen
Sich auf beide Beine stellen
Hände reichen, bisschen schwätzen
Dann sich leise wieder setzen
Ohren auf und Augen zu
5 x Muhen wie die Kuh
Jetzt folgt ein lautes Gähnen
Plötzlich tönen die Sirenen
Wir sind soweit zählt 1 2 3
Fertig ist die Zauberei
Der verdrehte Schmetterling
En Metterschling
Mit flauen Blügeln
Log durch die Fluft.
Er war einem Compter entnommen
Dem war was dureinander gekommen,
irgendein Drähtchen
irgendein Rädchen.
Und als man es merkte, da war’s schon zu spätchen,
da war der Metterschling schon feit wort,
wanz geit.
Mit lut er teid.
(aus: Das Sprachbastelbuch, S 78)
Hop on Rauhnacht
Dieses Stück ist ein Ausnahmefall, ein neuer inhaltlicher Schwerpunkt für den Chor, für die Musikszene , neue musikalische und sprachliche Versuche wie z.B. Textexe (textexperimentelle Musiktexte), KI als PC-Moderator (Kunstschädel), Klassikverschnitte („Fetzen“), ungewöhnliche Klang-Mischungen, Collage verschiedenster Musikstile, Gesamtkunstwerkaspekte, Musikteile aus Vergangenheit und Gegenwart als Erzählung, Schnitte und Verschnitte, halbszenische Teile, Amateuriade ohne Noten. Eine professionell elektronische geschaffene (Rolf aberer) playback Musikband begleitet und steuert Gesang timerorientiert. Hier erzählt nicht Sprache sondern collageartig zusammengefügte Musikteile, Sprachlaute, Geräusche bieten dem Empfänger einen unsichtbaren „roten Faden“ als Inhaltsgerippe an, der im Kopf mit eigenen Ideen in jeglicher Form gefüllt werden kann, eine Geschichte , die, wenn gewollt, auch individuell erfasst (verstanden), d.h. selbst erfunden werden kann.
Das Stück versteht sich als musikalischer Fetzenteppich (Fleckerlteppich).Volksliedteile, Experimentelle Musik, Dramaturgien, Stimmenteile, ungeordnete Eigenbewegungen der Sänger (Umnachtung) sind unganze Fetzen, die aus einem fiktiven klingenden Meteorschauer im All für dieses Stück eingefangen wurden. Seit ihrer Geburt schwirren sie als Musiksternschnuppen (untote Perseiden?) im Universum herum. Jetzt wurden sie zum Wintersonnwendpotpourri zu einem lebenden Ganzen zusammengerufen, eingebaut in einen neuen naturkulturellen Rahmen (Sonnwendwechsel), der hierzulande wenig Beachtung findet. Licht gegen Finsternis ist das Thema beim Helldunkelfest.
Das Einmalige des LIchtwechsels am 21. Dezember führte logischerweise auch zum Entschluss das Stück nur einmal, eben am 21. 12. aufzuführen. Von den vier Sonnenwechseln im Jahr wird nur der Winterbeginn durch ein religiös motiviertes Geburts- und Familien und Geschenkefest weltweit „überdrüber“ kommerziell überlagert. Davon abgesehen sind traditionell kreative alte Perchtenfeste und- rituale zu Licht/Dunke/Rauhfeste in der Nachbarschaft rundum zu finden Mit hop on soll ein neues musikalisches Kulturfest eingeführt werden, das sich an der Begegnung Hell mit Dunkel orientiert und den einmaligen natürlichen Lichtwechsel der Jahreszeiten zum Anlass nimmt auf das geophysikalische Faktum kulturell hinzuweisen. Mit ins musikalische Spiel genommen werden Volkssagen (Nachtvolk, Poppa u.a.), das All (Universum, Sterne), Ergebnisse neuerer technischer Entwicklungen (Musikproduktion, Weltraum, KI, Elektronik etc.) vom Volklied bis Metallica. Das ist bei weitem noch nicht alles, was sich hinter dieser Aufführung verbirgt.
Übe
pfelni struhinal püfelns restduka umei ch di evölenwip gele in schwe dua nenhau ige nimwal dewar uch tenurb alderuh rallengi est
zwei halbzeiten
die erste auf der birkenwiese fcd gegen imst, ein großer radler und eine weiße mit senf: 0:0 stands in der pause
die zweite im classic circus berlin am viehmarkt, wir waren 12 und applaudierten 3 kamelen mit 6 höckern, die das im kreis gingen und sich drehten. ich gehe nur wegen diesen wunderbaren kamelen der zirkus war warm und leer, das war traurig für die stadt. die 3 und´der circus hätten ein volles haus verdient. das war übrigens am samstag, 12.10.2024, als der pluto gerade den steinbock verlassen hatte, wie silke mitgeteilt hat. ich bleibe hoffentlich noch lang im steinbock.
Sunn
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Von meinem heiphone 05012023 gesendet
Der Wagen rollt
Derzeit proben wir (Kontaktchor und Achchor) für den 21. Dezember die Musikparodie "HOP ON RAUHNACHT Wintersonnwendpotpourri Klänge von drüben": Mit dabei ist auch das Lied "Hoch auf dem gelben Wagen". Ich habe es bereits 1988 in Anlehnung an Baumbach / Höhne umkomponiert und mit historischer Ironie versehen.
Aufklärung für übereifrige Nazischlaue:
"Hoch auf dem gelben Wagen" ist kein Nazilied. Dabei handelt es sich um ein volkstümliches deutsches Lied, dessen Text 1895 von **Rudolf Baumbach**, einem Lyriker und Schriftsteller, verfasst wurde. Die Melodie wurde später von **Heinz Höhne** komponiert. Das Lied beschreibt eine fröhliche Kutschfahrt durch die Natur und hat einen unbeschwerten, romantischen Charakter. Während der NS-Zeit nutzte das Regime viele volkstümliche und traditionelle Lieder für ihre Zwecke, um eine völkische und nationale Stimmung zu verbreiten, doch "Hoch auf dem gelben Wagen" war nicht explizit ein nationalsozialistisches Lied. Es wurde jedoch wie viele andere Lieder in dieser Zeit gesungen, was den Eindruck erwecken könnte, dass es mit dem Regime in Verbindung stand. Historisch betrachtet hat das Lied jedoch keinen direkten Bezug zu nationalsozialistischer Ideologie. (Zitiert aus ChatGPT)
Ockhams Rasiermesser
Die einfachste Erklärung ist immer die wahrscheinlichste
parl am end
Klatsch links
Klatsch rechts
Klatsch Tatsch!
(Kinder-Bewegungsspiel von mir erfunden)
Tunkel he ut satz!
Binzgra dra uf ins dransasam tsstöhn mich stö höhnen. Mi chan diefiel Endunke L zu gewöhn Mari a Ria heit Hei Hei breit aus weitdei Mensa mantel Trampel tarantella schil Dundsch undar unga Rauspat ron ingü teunsall Esamt be Hü te Hüttenzau beralasakra muntile grüssgotthe rrrrrhöss drunten Inder wid Abgassesteuer
Von meinem iStone 110232023 gesendet